2022: Mediaexperten sagen, wie sich DOOH entwickelt

Der Markt der digitalen Außenwerbung ist in den vergangenen Monaten kontinuierlich gewachsen. Das liegt an der kontinuierlichen Professionalisierung der Branche, vielen neuen Standorten und den Anstrengungen der Anbieter, zuverlässige Leistungswerte zu liefern. Die Frage ist jetzt: Wird dieser Trend anhalten? Genau das haben wir unabhängige Mediaexperten gefragt. (Foto: Marcus Herzberg)

Wie wird sich Digital Out of Home im kommenden Jahr entwickeln?

Sehr hohes Marktpotenzial

„Die Digitalisierung der Gesellschaft wird auch in der Werbebranche mehr und mehr sichtbar: und zwar, was Angebot und Nachfrage betrifft. Der Ausbau von digitalen Flächen an relevanten Touchpoints wird weiter vorangetrieben. Damit entstehen auch neue Formate wie beispielsweise digitale City-Light-Säulen. Gleichzeitig steigt aber auch das Interesse am Thema Digital Out of Home. Das spüren wir auch an den vermehrten Zugriffen auf unsere DOOH-Infoseiten. Seit September diesen Jahres haben sich diese um 25 Prozent erhöht und auch die Anfragen haben sich verdoppelt. Daher schätzen wir das gegenwärtige Marktpotenzial von DOOH sehr hoch sein.
Maximilian Balbach, Co-CEO crossvertise

Ausbau im öffentlichen Raum

„Im Jahr 2021 haben wir die zunehmende Dynamik insbesondere im Bereich Programmatic DOOH beobachten dürfen. Die konsequente Weiterentwicklung sowie der Ausbau an digitalen Flächen im öffentlichen Raum wird das Wachstum in 2022 weiter beschleunigen.“
Felix Borgwardt, Managing Partner bei Starcom in Frankfurt

Katja Brandt, Mindshare

Relevanz und Reichweiten steigen

„Digital Out of Home gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird uns auch kommendes Jahr viel Spaß machen. Digitale Außenwerbung wird mehr und mehr zum Leitmedium vieler integrierter Digital-Kampagnen. Die Kombination großer Bilder auf großen Screens mit anderem digitalen Content bringt Marken und Kampagnen oft erst richtig zum Leben. Im DOOH-Markt ist derzeit viel Dynamik. Vermarkter investieren stark in den Ausbau des Netzes, neue Anbieter und Touchpoints kommen hinzu und auch große Medienhäuser wie Burda und Axel Springer sind in den Markt eingestiegen. Mit der wachsenden Zahl der Screens, das zeigt die Entwicklung der vergangenen Jahre, steigen auch Reichweiten und Relevanz des Mediums.“
Katja Anette Brandt, DACH CEO Mindshare

Attraktives Kommunikationsmittel im Mediamix

Die Digitalisierung der Out-of-Home-Werbung verspricht den Werbetreibenden ähnlich große Vorteile, wie sie sie aus den Online-Medien bereits kennen: exaktes Targeting – datenbasiert oder durch WLAN und Bluetooth – feines Aussteuern durch Programmatic Advertising sowie den möglichen Einsatz von Augmented Reality, um die User und Konsumenten bei konkreter Kaufentscheidung noch vor dem Screen interaktiv zu begleiten, zum Beispiel mit entsprechenden Coupons oder mit einer Routenanzeige zum nächsten Store. Hier sehen wir von moccamedia enormes Entwicklungspotenzial. Für uns und die von uns betreuten Händler ist es wichtig, Zielgruppen kostenschonend geografisch einzugrenzen und potenzielle Kunden unter Berücksichtigung ihres Tagesablaufs und ihrer Interessen in ihrem persönlichen Umfeld zu erreichen. Die exakte Aussteuerung von Werbung, die uns aus dem Onlinemarketing mittlerweile sehr vertraut ist, ist für uns eine wichtige Voraussetzung zur Minimierung kostenintensiver Streuverluste. Wenn dies auch abseits von Adblockern im öffentlichen Raum oder per Instore TV geschehen kann, und zwar mit Hilfe eines Mediums, das erwiesenermaßen eine hohe Erinnerungsrate aufweist, wird DOOH zu einem enorm attraktiven Kommunikationsmittel im Mediamix werden und könnte auch dazu dienen, die Konsumenten in die Läden zu führen. Insofern hoffen wir, dass der Trend zur regionalen und lokalen Werbung die Entwicklung von DOOH im nächsten Jahr vorantreibt.“
Cornelia Lamberty, Geschäftsführerin moccamedia

An immer mehr Orten

DOOH wird weiterhin stark an Relevanz gewinnen, so wie es sich in den letzten zwei Jahren schon immer weiter abgezeichnet hat. Es ist damit zu rechnen, dass DOOH-Kampagnen auf immer neuen Arten von Screens sichtbar sein werden und an immer mehr Orten Einzug halten. Dies ist eine begrüßenswerte Entwicklung, da so das klassische OOH um einen digitalen Arm ergänzt wird, was im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung nur folgerichtig ist.“
Sven Metz, Director Programmatic Advertising bei CROSSMEDIA

Damian Rodgett, pilot Screentime

Neues Business-Modell mit DOOH-Kommunikation

Immobilienbesitzer werden 2022 ein neues Business-Modell mit DOOH-Kommunikation entdecken, denn die veränderten DOOH-Auflagen und einige Präzedenzfälle haben die DOOH-Lage in Deutschland grundlegend verändert. Wir bemerken auch insgesamt eine große Bereitschaft, Immobilienkonzepte neu zu konzipieren, die nachhaltig das Stadtbild verändern werden. Das Interesse von Immobilienbesitzern, Investoren, aber auch von den Medien an unseren gerade gelaunchten Hamburger LED-Projekten – wie der werbefinanzierten LED-Installationen an der Spielbudenplatz-Bühne oder der Medienfassade am Wandsbek Quarree – ist groß, was uns natürlich sehr freut.“
Damian Rodgett, Geschäftsführer pilot Screentime

Weiteres Wachstum

„Unserer Einschätzung nach wird der Bereich DOOH deutlich wachsen. Allerdings unter der Prämisse einer weitgehend normalen Mobilität und keiner weiteren Lockdowns.“
Volker Neumann, Managing Director JOM Group

 

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