Besucherströme in Deutschland: Talsohle durchschritten

Die deutschen Konsumenten sind wieder deutlich mehr auf Achse als noch vor wenigen Wochen. Das belegt das Marktforschungsinstitut GIM. Vor allem jüngere Menschen zieh es nach draußen.

Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Das obige zeigt: Wir sind auf dem aufsteigenden Ast. Die Besucherströme steigen an den DOOH-Touchpoints wieder an. Im Lebensmitteleinzelhandel liegt der Index in der KW 12 (22. März bis 28. März) bereits bei 77, auf den Autobahnraststätten sogar schon bei 81 – Shoppingmalls kommen immer noch auf einen Wert von 57. Deutlich mehr als zu Zeiten des ersten Lockdowns oder auch noch zum Jahreswechsel. Hier rauschten die Werte teils bis auf sechs (POS Kaffee) bzw. 15 (Fastfood) runter. „Die Menschen gehen mit der aktuellen Situation ganz anders um als beim ersten Lockdown. Trotz aller Warnungen der Regierung und der Länderchefs sind viel mehr Menschen unterwegs als etwa zu Ostern 2020 – das gilt vor allem für die jüngeren Konsumenten“, interpretiert Silke Moser, Corporate Director bei GIM – Gesellschaft für Innovative Marktforschung, die Ergebnisse. Ob die gerade beschlossene Notbremse etwas daran ändern wird? Abwarten…

GIM: Twens aus Niedersachsen fressen die meisten Kilometer

Das Geolocation Tracking-Tool GIM Traces legt damit einen grundsätzlichen Trend offen: Vor allem die Altergruppen der 16- bis 29jährigen und die der 30- bis 59jährigen sind wieder auf Achse. Anfang April etwa legten die Teens und Twens im Wochendurchschnitt täglich etwa 16 Kilometer zurück – ob zu Fuß, per Fahrrad, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto. Bei den 30 bis 59jährigen waren es rund elf Kilometer. Deutlich weniger mobil zeigten sich dagegen die älteren Konsumenten: Durchschnittlich legten sie Anfang April etwa sechs Kilometer täglich zurück. Über alle Altersgruppen hinweg entspricht das einem signifikanten Anstieg im Vorjahresvergleich. Besonders deutlich zeigt sich das bei den jüngeren. Vor einem Jahr legten die 16- bis 29jährigen etwa nur 8,5 Kilometer täglich zurück.

Unterschiede, das belegt GIM Traces, gibt es dabei nicht nur in Hinblick auf die Altersgruppen – auch regional zeigen sich beim Bewegungsradius einige Besonderheiten. In Flächenstaaten ist die Mobilität größer als in Stadtstaaten. So hat etwa Berlin insgesamt die geringste Mobilität – Niedersachsen wiederum die höchste – und auch Bayern und Baden-Württemberg liegen deutlich über dem Durchschnitt.

Seit Januar 2020 nutzt das DMI für die Public & Private Screens Studie das ständige Trackingpanel GIM Traces, um die Bewegungsdaten an den DOOH-Touchpoints zeitnah zu erfassen. Das Panel erfasst rund 3.000 Personen mit je über 900 Strukturmerkmalen – darunter fallen Demographie, Mindset und Interessen. Über Geokoordination können die Teilnehmer kontinuierlich getrackt werden. Als weitere Technologie kommen Beacons zum Einsatz – damit auch indoor auf mehreren Stockwerken exakt gemessen werden kann.

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