British Dyslexia Association: Mit DOOH gegen die Leseschwäche

Mit einer bemerkenswerten DOOH-Kampagne macht die British Dyslexia Association auf das Thema Legasthenie aufmerksam.

Als bekennende Leser der Yellow Press wissen wir: Mel B (Spice Girls) leidet genau so darunter wie Kronprinzessin Victoria von Schweden – nämlich unter Legasthenie. Nach Angaben der British Dyslexia Association ist beispielsweise in Großbritannien jeder zehnte von der Lese- und Schreibschwäche betroffen. Und weil das schnell zu Ausgrenzung führen kann, setzt sich die Vereinigung eben für ein Legasthenie freundlicheres Arbeitsumfeld bzw. eine Gesellschaft ein, die genau auf diese Schwäche Rücksicht nimmt.

Wenn die Gesichtserkennung Passanten erfasst, tanzen die Buchstaben

Dafür mögen die Einblicke von Prominenten, die darunter leiden, sicher ein probates PR-Instrument sein. Doch so richtig anschaulich wird das erst, wenn jeder einzelne selbst erfährt, wie schwierig es ist, mit diesem Handicap umzugehen. Und um genau das zu demonstrieren, setzte die British Dyslexia Association gemeinsam mit ihrer Agentur Leo Burnett auf das Medium DOOH. Der Auftritt ist ebenso einfach wie einfallsreich und nutzt perfekt die technischen Möglichkeiten der digitalen Außenwerbung – und zwar so: Ein Longcopy-Text auf den Screens klärt über Legasthenie auf. Der Clou: Über Gesichtserkennung erfasst das System, inwieweit Passanten dem Geschriebenen Aufmerksamkeit widmen. Sobald die Technik registriert, dass Fußgänger zu lesen beginnen, fangen die Buchstaben auf dem Screen an zu verschwimmen bzw. sich zu verschieben. Der Effekt führt dazu, dass jeder damit den Text wie ein Legastheniker wahrnimmt.

Umgesetzt wurde die Kampagne, die Mitte Juli in London und Birmingham lief, über den englischen DOOH-Dienstleister Ocean. Er stellte mit dem Tool „Look Out“ auch die Technik für die Gesichtserkennung. „Die Visualisierung veranschaulicht, wie Menschen, die unter Legasthenie leiden, Texte lesen. Das sensibilisiert das Bewusstsein und ist die Voraussetzung ein Legasthenie freundlicheres Arbeitsumfeld zu schaffen – und davon würden alle profitieren“, kommentiert Margaret Malpas, Vize-Präsidentin der British Dyslexia Association. Eine bemerkenswerte Kampagne, wie wir finden.

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