DCC: “Die ganze Branche hat sich engagiert”

Premiere für den DCC: Erstmals verleiht das DMI einen Kreativpreis für digitale Außenwerbung (“DOOH Creative Challenge“). Über den aktuellen Stand spreche ich mit Anja von Fraunberg, DCC-Projektleiterin beim DMI.

Einen neuen Kreativ-Award – und dann noch in dieser Zeit – zu etablieren, ist eine echte „Challenge“. Wie hast Du es empfunden? Was war die größte Herausforderung?

Klar: ein neuer Award ist nie ein Selbstläufer. Aber mich hat positiv überrascht, mit welchem Engagement sich die gesamte Branche für den Preis vom Start weg eingesetzt hat. Juroren, die bei allen Marktpartnern immer wieder charmant, aber durchaus mit Nachdruck auf die Initiative hingewiesen haben, Agenturen und Vermarkter, die Manpower und Budget dafür abgestellt haben, und natürlich die Kreativen selbst, die längst die Möglichkeiten von DOOH für sich entdeckt haben. Alles in allem also sehr ermutigend.

Wie viele Kampagnen und Motive wurden eingereicht?

Insgesamt wurden 39 Cases in drei Kategorien eingereicht. Ein toller Erfolg – vor allem, weil der ein oder andere in den vergangenen Monaten sicher noch ganz andere Themen auf der Agenda hatte. Von daher sind wir auch extrem stolz auf das Ergebnis!

Wer hat in erster Linie eingereicht: die Agenturen, die Vermarkter oder die Unternehmen?

Das Verhältnis zwischen Agenturen und Vermarktern war ziemlich ausgeglichen. Der Award scheint hier vom Start weg gesetzt. Die Kunden selbst haben sich überwiegend vornehm zurück gehalten. Sicher auch ganz bewusst, um hier den Agenturen den Vortritt zu lassen.

Der Award hat drei Kategorien: „beste crossmediale Kampagne“, „best use of data“ und „DCC YoungSTARS“. Wo war die Resonanz am größten?

Die beste crossmediale Kampagne und „best use of data“ liegen mit 19 beziehungsweise 17 Einreichungen in etwa gleich auf. Das war während der Einreichungsphase ganz spannend zu beobachten: Anfangs dachte ich, wir hätten einen eindeutigen Überhang bei den crossmedialen Cases, doch gegen Ende hin kam nochmal ein ganzer Schwung an datengetriebenen Kampagnen rein. Sicher auch ein Indiz dafür, dass die Branche technologisch enorm aufgerüstet hat und DOOH schon fester Bestandteil von übergreifenden, digital getriebenen Kampagnen ist.

Speziell zu den „DCC YoungSTARS“: Was ist Dein Fazit? Können die jungen Talente für das Medium neue kreative Akzente setzen?

Also ich persönlich finde alle Cases aus kreativer Sicht toll. Sie zeigen: Die jungen Talente haben auf jeden Fall verstanden, wie DOOH funktioniert. Es würde mir schwerfallen, mich da entscheiden zu müssen. Aber dafür haben wir ja unsere Experten-Jury.

Die Einreichungsfrist ist abgelaufen. Wie geht es jetzt konkret weiter?

Jetzt findet die Jurysitzung statt, bei der unsere 23 Jurorinnen und Juroren die jeweiligen Shortlists und dann die Gewinner festlegen werden. Die Shortlists werden wir relativ zeitnah über die Presse kommunizieren. Die einzelnen Gewinner müssen sich aber noch etwas gedulden, die werden erst bei der Preisverleihung bekannt gegeben.

Ohne der Jury-Sitzung vorgreifen zu wollen: Lassen sich aus den Einreichungen aus Deiner Sicht Kreativtrends ableiten?

Das ist wirklich schwierig zu beantworten. Die Einreichungen sind so unterschiedlich, auch in ihrer kreativen Ausrichtung, dass sich da nur schwer der eine echte Trend ausmachen lässt. Grundsätzlich überrascht hat mich die Vielzahl an Einreichungen in der Data-Kategorie, das ist definitiv ein Trend-Thema.

Wir drücken die Daumen, dass die DCC Award Show am 17. Juni klappt. Falls die Pandemie dem einen Strich durch die Rechnung macht: Gibt es eine Alternative?

Ja, eine echte Award Show soll es idealerweise geben. Zoom-Meetings und Teams-Calls – schön und gut. Aber ich glaube, die Branche sehnt sich doch wieder nach echten Treffen. Mir geht es zumindest so. Nach jetziger Planung wird die Preisvergabe deshalb Mitte September in Düsseldorf stattfinden.

Was ist Dein persönliches Fazit bisher? Welche Änderungen für den DCC im kommenden Jahr zeichnen sich ab?

Nach dem DCC ist vor dem DCC. Bei der Premiere ging es uns ganz wesentlich um den Brückenschlag Richtung Technologie und Data. Das sind aktuell zwei ganz bestimmende Themen in der Branche. Ohne hier allzu sehr vorgreifen zu wollen: Sicher wird es im kommenden Jahr um die grundsätzliche Leistungsfähigkeit von DOOH insbesondere in kreativer Hinsicht gehen.

Diesen Post teilen

The North Face-2
Google_DOoH-Zeitgeist_Visual-4