DMI Branchen-Index: DOOH erholt sich wieder

Die Corona-Krise wird in diesem Jahr zu einem Rückgang des DOOH-Geschäfts führen. Das lässt sich aus den Zahlen des aktuellen DMI Branchen-Index ablesen. Dieser zeigt aber auch: Digital Out of Home befindet sich bereits wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke

Die Corona-Krise hält die DOOH-Branche weiterhin in Atem. Sie wirkt sich finanziell auf das Geschäft der Anbieter aus und führt zu organisatorischen Veränderungen. Dennoch rechnen die Geschäftsführer, Manager und Entscheider von DOOH-Unternehmen mittelfristig mit einer positiven Geschäftsentwicklung. Auf diesen Nenner lassen sich die Ergebnisse des DMI Branchen-Index bringen, der nun zum zweiten Mal erhoben wurde.

Darin geben über 70 Prozent der Befragten an, dass sich die Corona-Krise derzeit noch unmittelbar auf ihr Werbegeschäft auswirkt. Ein ähnlicher hoher Prozentsatz sagt, dass in den Monaten Mai bis September die Umsätze rückläufig waren. Bei etwa 50 Prozent sogar „stark rückläufig“ – mit einem Minus von 50 Prozent. Allerdings rechnen die Befragten wieder mit steigenden Aufträgen. Knapp jeder Zweite gibt an, dass das Werbegeschäft in DOOH bereits wieder angezogen habe. Diese Aussage deckt sich mit den aktuellen Nielsen-Zahlen. Danach zählt die digitale Außenwerbung in den Monaten Juni bis September zu den Gewinnern unter den Mediengattungen. In diesem Zeitraum stiegen die Werbe-Investitionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent, was immerhin einem Zuwachs von 6,3 Millionen Euro (brutto) entspricht. Dennoch dürfte Corona die Jahresbilanz von DOOH unterm Strich trüben. Rund 50 Prozent rechnen für 2020 mit einem Minus von bis zu zehn Prozent (netto), jeder dritte der Befragten sogar mit einem Minus von über zehn Prozent.

 

 

Trotz dieser teils ernüchternden Zahlen blickt die Branche optimistisch auf das nächste Jahr. Nahezu jeder der Befragten rechnet damit, dass Digital Out of Home nach Beendigung der Corona-Krise zu alter Stärke zurückfindet. Auch diese Aussagen werden durch die aktuellen Nielsen-Zahlen unterstützt. Denn diese offenbaren einen sich anbahnenden Strukturwandel innerhalb der Außenwerbung, die Proportionen verschieben sich: Offenbar werdeninnerhalb von OOH Etats umgeschichtet – weg von klassischen Flächen hin zu digitalen Screens. „Digital Out of Home hat in den vergangenen Monaten einen deutlichen Professionalisierungsschub vollzogen. Das betrifft die Qualität der Werbeträger, die Buchungsmöglichkeiten, die technische Ausspielung, die kreative Gestaltung, aber auch die Transparenz“, sagt Frank Goldberg, Geschäftsführer des DMI. „Das zahlt sich jetzt aus. Immer mehr Agenturen und Werbungtreibende entdecken die Vorteile des Mediums für sich.“

 

Dass die Corona-Krise in anderen Bereichen zu weitreichenden Änderungen führen wird, auch darüber sind sich die Befragten des DMI Branchen-Index einig. Video-Konferenzen werden uns künftig weiter begleiten, ebenso die Tätigkeit im Homeoffice. Und die Zahl der Dienstreisen wird wohl lange nicht mehr so hoch sein, wie sie es beispielsweise 2019 noch war. Damit rechneten die Befragten übrigens schon im April bei der ersten Befragungswelle. Darin gaben viele DOOH-Unternehmen an, die Krise genutzt zu haben, um ihre Organisationsformen flexibler zu gestalten.