DOOH: das Medium für Sugar Daddies

Trendmarken wie das Speiseeis O-Mochi setzen auf eine neue crossmediale Kombi – Influencer Marketing und DOOH. Beide Medien können hier ihre Stärken voll ausspielen.

Ein sicheres Trendgespür ist für die beiden Frauenmagazine Grazia und Jolie wahrscheinlich so wichtig wie der Torinstinkt des Mittelstürmers. Und während dessen Spielfeld bevorzugt der Sechzehner der gegnerischen Mannschaft ist, zählen die Themen Styling, Frisuren und Fashion zum sicheren home turf der zwei Klambt-Blätter. Nun zeigt sich: Auch abseits des bewährten Themenspektrums machen die zwei eine mehr als passable Figur. Erst vor wenigen Wochen förderten Grazia und Jolie nämlich einen Trend zutage, den man wahrscheinlich eher in einem der gängigen Branchentitel vermutet hätte: Social Media Out of Home. „Unternehmen beginnen, Synergien aus Social Media und digitaler Außenwerbung zu nutzen“, analysiert Grazia fachkundig. „Der Marketingtrend der Zukunft: Man nehme die effektivsten Methoden des Werbemarktes und mixe die Zutaten im richtigen Verhältnis zusammen“, sekundiert Jolie.

Social Media Out of Home? Das ist doch ein alter Hut, mag da der erfahrene Mediaexperte denken, wohlwissend, dass etwa WallDecaux schon im August 2019 betont hatte, welch einen immensen Effekt Out of Home auf Social Media-Kampagnen haben kann. Richtig! Aber die Kampagnenmechanik ist hier eine etwas andere. Sie lohnt einer näheren Betrachtung.

Von Instagram auf DOOH und wieder zurück

Max Kolvenbach und Mark Mühürcüoglu stehen mit ihrer Firma SD Sugar Daddies für ausgefallene Food-Kreationen. Eine davon ist O-Mochi, ein Mix aus italienischem Eis und japanischem Reisteig. Um diese außergewöhnliche Kombination bekannt zu machen, setzen sie auf die Influencerin Farina Opoku – besser bekannt als Novalanalove (1,5 Millionen Follower auf Instagram). Und im nächsten Schritt auf DOOH. Entsprechende Motive der Markenbotschafterin zusammen mit der exotischen Eissorte schalteten die SD Sugar Daddies im HYGH-Netzwerk. Verbunden damit war die Aufforderung: Wer die Motive sieht, möge eine entsprechende Insta-Story dazu posten, Novalanalove würde dies wiederum auf ihrem Account aufgreifen. Der Auftritt setzt also ganz wesentlich auf die Wechselwirkung der beiden Mediengattungen. Und auch B-to-B sprang offenbar der Funke über. „Ein toller Nebeneffekt war: Der Handel wurde auf die Aktion aufmerksam – auch weil die LinkedIn-Community dazu reichlich postete“, so HYGH-CEO Fritz Frey. Eine Influencer-Kampagne hatten die Berliner erst im August mit Caro Daur für Zalando umgesetzt. Das Thema scheint offenbar en vogue zu sein.

Für den Markt hat Social Media Out of Home durchaus eine Signalwirkung: „Ein charmanter Impuls für die crossmediale Kampagnenplanung, der vor allem durch die Rückkoppelung der DOOH-Motive ins Social Web einen echten Mehrwert hat. Beide Mediengattungen können hier ihre Stärken ausspielen und sich gegenseitig beflügeln“, meint etwa Peter Herbrand, Manager New Business & Marketing bei planus media. „Unternehmen und Händler priorisieren die Disziplin Influencer Marketing in ihren Marketingplänen zunehmend höher. Das verändert auch den Mediamix: Influencer Marketing steht für eine hohe Glaubwürdigkeit und erreicht insbesondere die Zielgruppe 15-38, DOOH für einen schnellen, zielgruppengenauen Reichweitenaufbau – eine ideale Kombination“, so Jan Homann, CEO des auf Influencer Marketing spezialisierten Brandtech-Unternehmens eqolot.

 

 

 

 

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