DOOHRY: Die Zähmung der wilden Kerle

Die Software DOOHRY standardisiert und vereinfacht die Planung von digitaler Außenwerbung. Jetzt soll sie für das Programmatic Advertising-Zeitalter aufgerüstet werden.

Okay, digitale Außenwerbung ist jetzt nicht Punk-Rock oder pure Anarchie, aber ein Hauch von Wild-West umweht die Branche schon. Jeder macht sein Ding und steckt seine Claims ab. So gibt es Anbieter, die sich auf Friseursalons, Wartezimmer, Autobahnraststätten, Unis und, und, und spezialisiert haben. Eine kunterbunte Vielfalt also. Und die bringt es eben mit sich, dass sich jeder ganz nach eigenem Gusto vermarktet, seine Leistungsdaten ganz individuell zusammenstellt und aufbereitet.

DOOHRY bietet einheitliche Datenauslieferung digitaler Standorte

Der Haken an der Sache: Wild-West ist nicht so die Sache der Geschäftspartner. Media-Experten schätzen einheitliche Planungsdaten, die sich in Struktur und Aufbau gleichen, Vergleichbarkeit schaffen und Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Angebote ermöglichen. Also eher die urdeutschen Tugenden Verlässlichkeit und Sicherheit. Gut, dass es DOOHRY gibt, möchte man an dieser Stelle ganz uneigennützig einwerfen – denn die Datenbank schafft genau das: eine einheitliche Datenauslieferung von digitalen Außenwerbestandorten. Schon jetzt sind die Anbieter neo advertising, echionCittadino, United Ambient Media, wartezimmer.tv, Viewento und evopark an dem Projekt beteiligt. Bundesweit repräsentieren sie dabei rund 80.000 digitale Werbeträger. Media-Experten haben dank DOOHRY nun also die Möglichkeit, ihre Kampagnen im Bereich digitaler Außenwerbung nach ihren ganz individuellen Anforderungen zusammen zustellen – alles aus einem einheitlichen Datentopf.

Frank Goldberg: DOOHRY wird künftig auch für Programmatic genutzt
Frank Goldberg: DOOHRY wird künftig auch für Programmatic genutzt

Doch das ist erst der Anfang. Jetzt zünden die Macher von DOOHRY – dahinter stecken die auf die Entwicklung von Software-Programmen in der Mediabranche spezialisierte select it und das Digital Media Institute  – die nächste Stufe. Das Angebot wird für das Realtime-Marketing-Zeitalter fit gemacht. „Künftig kann DOOHRY auch für Programmatic Advertising genutzt werden“, sagt DMI-Geschäftfsführer Frank Goldberg. Schon in diesem Jahr soll es soweit sein.

Planer wissen damit, wo sich die Zielgruppe aufhält

Der Clou: DOOHRY fügt dabei qualitative und quantitative Nutzerdaten standortbezogen zusammen. In einer späteren Ausbaustufe können dann auch Daten aus Beacons am PoS bzw. WLAN und Bluetooth in Echtzeit in die Datenbank eingespielt werden. Planer wissen damit punktgenau, wer sich aus ihrer Zielgruppe gerade wo aufhält – und können darauf mit entsprechend individualisierten Werbemotiven reagieren. Wenn also die Freundin nach dem Tod von George Michael schmachtend in der Filiale einer großen Technikmarktkette vor den alten Wham CDs steht, kann die Werbebotschaft an ihren Freund – Punkrocker, Zielgruppe – direkt vor Ort nur lauten: „Should I stay or should I go: Trost für leidgeplagte Punkrocker gibt es zwei Regale weiter“. Das wäre dann alles andere als Wildwest oder Science Fiction, sondern einfach nur ziemlich zeitgemäß.

 

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