An den DOOH-Touchpoints ist nahezu wieder Normalniveau erreicht. Dies belegt eine GIM-Studie.
Das Corona-Virus ist immer noch allgegenwärtig, aber der Umgang damit hat sich zweifelsfrei verändert. Alle lechzen wieder nach Normalität: In München lesen wir, dass Massen das Isarufer stürmen, in Hamburg heißt es, an der Alster fülle es sich wieder bedenklich, und die Berliner beklagen, dass die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen immer öfter ignoriert wird.
Unter gesundheitlichen Aspekten mag das tatsächlich bedenklich sein, doch es zeigt eben auch ganz klar: Draußen kehrt wieder das Leben zurück. Was wir alle im täglichen Umfeld selbst beobachten, untermauert die GIM Gesellschaft für innovative Marktforschung, jetzt mit einer neuen Auswertung. Hierfür trackt das Institut die Bewegungsdaten von rund 2.000 Probanden. Die Ergebnisse fließen dabei in die „Public & Private Screens“-Studie ein, die ab sofort monatlich die Reichweiten- und Zielgruppendaten der DOOH-Werbeträger ausweist (siehe: P&PS – Was jetzt neu ist).
DOOH: Kommt die Trendwende schon im zweiten Halbjahr?
Die Zahlen legen offen: Seit dem Lockdown am 23. März (KW 13) steigen die Frequenzen an den DOOH-Werbeträgern ebenso kontinuierlich wie deutlich an. Das gilt gleichermaßen für Flughäfen, Autobahnraststätten, Malls oder auch für Burger King und Karstadt Sports: In der letzten Maiwoche (KW 22) lagen die Frequenzen schon zwischen 72 und 89 Prozent – verglichen mit der Zeit vor der Pandemie – ein mehr als beachtlicher Wert also. In Summe heißt das: Hinsichtlich der tatsächlichen Reichweiten hat DOOH nahezu wieder Normalzustand erreicht. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass es für die Gattung schon im zweiten Halbjahr zu einer Trendwende bei den Werbespendings kommt. Das wäre dann deutlich schneller als der gesamte Werbemarkt. Hier sieht etwa die Interpublic-Einkaufsagentur Magna erst im kommenden Jahr den Turnaround.
Eine besondere Betrachtung in der GIM-Auswertung verdienen die Flughäfen. Man würde angesichts des doch stark dezimierten Flugverkehrs natürlich vermuten, dass auch jetzt noch gähnende Leere an den Terminals herrscht. Mitnichten. Seit dem Lockdown haben sich auch hier die Frequenzen nahezu Woche für Woche erhöht – auf nun 89 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Silke Moser, Corporate Director bei GIM, führt dafür drei Gründe an: Zum einen habe es auch in den ganz besonders restriktiven Lockdown-Zeiten durchaus Flüge gegeben. Zum anderen mache sich bezahlt, dass Flughäfen ihre Flächen zu Erlebniswelten und Shoppingmalls ausgebaut hätten – mit Geschäften, Mietwagen-Stationen oder auch großen Bahnhöfen. Hinzu komme, dass natürlich auch Servicepersonal, Sicherheitskräfte, Busfahrer, Taxifahrer oder auch Hotelmitarbeiter weiterhin an Flughäfen anzutreffen und damit mit Werbung adressierbar seien.
Für das Geschäft auf den Flughäfen und die digitale Außenwerbung gilt jetzt also gleichermaßen, was wir alle in den Fliegern nach dem Anschnallen immer hören: Ready for take off.