Künstliche Intelligenz erreicht DOOH

Ströer experimentiert derzeit mit einer KI-basierten Software, die relevante lokale News identifizieren soll. Diese werden dann an digitale Screens ausgespielt. Die Testphase startet im ersten Quartal in Hamburg auf 635 Screens.

Um die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz zu unterstützen, haben sich in den letzten Monaten zahlreiche regionale Initiativen gegründet. Eine von ihnen ist das Artificial Intelligence Center in Hamburg. ARIC, so die Kurzform, soll die Potenziale der neuen Technologie fördern und vor allem einen branchen- und themenübergreifenden Know-how-Transfer gewährleisten. KI, Made in Germany, soll damit neue kreative Anwendungen finden und dem harten internationalen Wettbewerb mit eigenen Ideen standhalten können. Entsprechend kommen die ARIC-Gründungsmitglieder aus allen möglichen Bereichen. Die Mediaagentur Pilot ist an Bord, Lufthansa Industry Solutions ebenfalls, und natürlich auch die Stadt Hamburg mit ihrer Behörde für Wirtschaft und Innovation.

Mit an Bord ist auch Christian von den Brincken. Der Geschäftsführer von Ströer Core sitzt im wirtschaftlich-wissenschaftlichen Beirat und entwickelt dort derzeit ein semantisches Contentmanagement-System. Die Technologie basiert auf Daten und Systemen von Content Fleet, dem zur Ströer gehörenden Content-Marketing-Spezialisten. Grundlage ist ein digitales Software-System, das mit Hilfe von KI-gestützten Algorithmen relevante lokale Informationen aus allen möglichen Quellen identifiziert und diese an Redakteure weiterleitet. Von denen werden die Infos aufbereitet und dann an digitale Screens im öffentlichen Raum ausgespielt – und zwar nur an die Standorte, wo diese Inhalte auch relevant sind. Das semantische System lernt dabei aus der Kuratierung der Nachrichten und aus dem Feedback der User, das sich beispielsweise über QR-Codes, die in den News zu sehen sind, feststellen lässt. Name des Projekts: „Stadtsignale“.

Partner auf dem Weg zur Smart City

Der Livebetrieb soll im ersten Quartal in Hamburg testweise starten. Ströer stellt dafür auch die 635 digitalen Bildschirme seines Public Video-Netzwerkes in der Hansestadt zur Verfügung. Dort sollen dann die KI-generierten Nachrichten zu sehen sein. „Heute sind wir einer großen Masse an Nachrichten ausgesetzt, die es nicht einfach macht, relevante Informationen zeitnah herauszufiltern“, sagt Michael Westhagemann, Senator der Behörde für Wirtschaft und Innovation. „Durch ‚Stadtsignale‘ und den interdisziplinären Ansatz wird dies zukünftig einfacher.“

Ströer erhofft sich mit dem Projekt Erkenntnisse über die Akzeptanz punktgenau ausgespielter lokaler Nachrichten und will sich gleichzeitig den Städten gegenüber als kompetenter Partner auf dem Weg zur Smart City empfehlen. „Als langjähriger Partner der Städte tragen wir mit unseren digitalen Werbeträgern einen wichtigen Teil zu einer urbanen Kommunikationsstruktur bei und haben uns zu einem relevanten Ansprechpartner für urbane Informationsnetze im öffentlichen Raum entwickelt“, sagt Christan von den Brincken. „Mit dem KI-Pilotprojekt möchten wir die Möglichkeiten für eine smarte und inklusive Bürgerkommunikation weiterentwickeln.“

Wenn das Smart-City-Pilotprojekt „Stadtsignale“ erfolgreich verläuft, soll es auch in anderen Städten zum Einsatz kommen. Von den Brincken: „Das Pilotprojekt wird zunächst in der Hansestadt Hamburg erprobt und kann dann später auch in anderen Städten ausgerollt werden.“ Künstliche Intelligenz erreicht damit also auch Digital Out of Home.

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