Digitale Außenwerbung und Mobile legen im dritten Quartal 2017 um jeweils 19 Prozent zu. Die Nielsen-Werbebilanz zeigt: Keine andere Gattung kann derart hohe Zuwächse verzeichnen.
Die Zahl „19“ weckt üblicherweise keine sonderlich positiven Assoziationen: Im Islam etwa mahnt sie, dass 19 Engel den Eingang zur Hölle bewachten, in der Musik erinnert Paul Hardcastle mit seinem 80er Jahre-Nummer-eins-Hit „19“ an den Vietnam-Krieg und in Steven Kings „Der dunkle Turm“ steht die 19 für mysteriöse Zufälle. Und dann ist da natürlich noch die Sache mit der Mehrwertsteuer. Auch nicht gerade etwas, das helle Freude hervorruft.
Nur in der digitalen Außenwerbung – da läuft’s komplett anders. 19 steht hier für ein weiterhin ungebremstes Wachstum. So hoch war nämlich der prozentuale Zuwachs im dritten Quartal diesen Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 107,92 Millionen Euro (brutto) investierten die Werbungtreibenden von Juli bis September in die digitalen OoH-Werbeträger – 2016 waren es in diesen drei Monaten noch 90,95 Millionen Euro. DOOH bleibt damit klar Wachstumstreiber für die gesamte Gattung Außenwerbung. Denn: Die herkömmliche analoge Außenwerbung verzeichnete im gleichen Zeitraum ein Wachstum von vier Prozent – von 402,46 Millionen Euro auf 420,73 Millionen Euro. In Summe ergibt das ein Plus von sieben Prozent – zumindest im europäischen Raum bekanntlich ja sowieso eine Glückszahl.
Fernsehen schwächelt
Genau wie Tageszeitungen, Publikumszeitschriften, Mobile und Radio gehört Außenwerbung insgesamt damit laut Nielsen Media Research zu den Gewinner-Gattungen im dritten Quartal. Die Spreizung ist hier jedoch enorm. Publikumszeitschriften legen beispielsweise nur um ein Prozent zu, Mobile um 19 Prozent – Werbung auf Smartphones und Tablets ist damit gemeinsam mit DOOH Spitzenreiter in Sachen Wachstum. Bemerkenswert: Der größte Werbeträger, das Fernsehen, muss einen minimalen Rückgang um ein Prozent auf 3,87 Milliarden Euro hinnehmen. Das lässt den Schluss zu, dass Werbungtreibende sich zunehmend nach Alternativen umschauen, um ebenso schnell wie effizient für ihre Produkte Reichweite aufzubauen.
Die aktuellen Zahlen der Nielsen-Werbebilanz unterstreichen die anhaltende Beliebtheit von DOOH, die sich bereits Anfang des Jahres abzeichnete. Und auch das vierte Quartal startet fulminant: So betrug das Wachstum im Oktober im Vorjahresvergleich stolze 33 Prozent. Schneller wächst momentan wahrscheinlich nur die Kryptowährung Bitcoin. Aber da kann man nun mal keine Werbung schalten und – anders als DOOH – ist ein solches Invest auch noch hoch spekulativ.