Sage + Archer: Die Pläne der DSP in Deutschland

Porträt von Diederick Ubels, Chef von Sage + Archer

Vor kurzem hat das niederländische Unternehmen Sage + Archer in Berlin ein Büro eröffnet. Ziel des Co-Founders Diederick Ubels (Foto) ist es, DOOH einem neuen Kundenkreis zugänglich zu machen. Es stehen Termine mit rund hundert Werbungtreibenden an.

Der Boom der DOOH-Branche in Deutschland strahlt auch auf das benachbarte Ausland ab. Vor kurzem eröffnete Sage + Archer, eine europäische Einkaufsplattform für DOOH-Werbung und Mobile Advertising, ein Büro in Berlin. Der Markt habe viel Potenzial, sagt Diederick Ubels, Co-Founder und CEO des 2019 in Amsterdam gegründeten Unternehmens. Kern von Sage + Archer ist eine europaweit einsetzbare DSP, mit der auch die Ausspielung „hyperlokaler Kampagnen auf Premium-Standorten“ möglich sein soll. Diese sei mit allen relevanten mobilen Apps und DOOH-Vermarktern gekoppelt. Der Name Sage + Archer, so nebenbei, ist eine Anspielung darauf, wie man vorgehen möchte: weise und zielgenau.

Der deutsche Markt ist für den neuen Tech-Player kein völliges Neuland. Schon mehrfach wurden über die DSP von S+A Kampagnen auf hiesigen Screens ausgespielt. Jüngstes Beispiel ist eine Kampagne für die amerikanische Deckers Outdoor Corporation und deren Marke UGG. Sie hatte einen Schwerpunkt in London, bezog aber auch digitale Werbeträger in Berlin und Hamburg mit ein. Die programmatische Ausspielung reagierte auf Variablen wie die Passantenfrequenz und wurde laufend angepasst. Dies habe gezeigt, zu welch reaktionsschnellen Kampagnen digitale Außenwerbung inzwischen fähig sei, so Dom Kozak, Head of Programmatic bei JCDecaux.

In Deutschland zählen – neben WallDecaux – inzwischen auch Ströer, die One Tech Group und Axel Springer zu den Partnern. Mit dem Datenspezialisten Adsquare hat sich Sage + Archer auf eine dauerhafte Zusammenarbeit geeinigt. Ziel dieser Kooperation ist es, mobile Daten mit Standortdaten zu verknüpfen und für die programmatische Ausspielung heranzuziehen. Diederick Ubels, gebürtiger Niederländer und Leiter des Berliner Büros, möchte zudem weitere Partnerschaften mit Agenturen und Unternehmen knüpfen und so für die Vorzüge von DOOH werben. Der Terminkalender für 2022 jedenfalls ist bereits ziemlich dicht. „Wir wollen DOOH über hundert deutschen Werbetreibenden vorstellen, die bisher DOOH noch nicht als Kanal verwendet haben“, so Ubels.

Jeder soll über die Plattform einkaufen können

Sage + Archer will sich damit auf eine Klientel konzentrieren, die bislang DOOH nicht auf dem Schirm hatte, weil sie dachte, das sei nur ein Fall für die Großen. Man müsse nicht viel von Programmatic verstehen und auch nicht viel von Digital Out of Home. Jeder Werbungtreibende – egal welcher Größe oder welches Budget – könne über die einfach bedienbare Self-Service-Plattform einkaufen, so Ubels. In diesem Zusammenhang arbeitet das Unternehmen intensiv an einer Standardisierung der Werbemittel. Denn nur diese erlauben eine sekundenschnelle Anpassung und Skalierung laufender digitaler OOH-Kampagnen. Sind zu viele Formate im Spiel, verhindert dies eine Optimierung in Echtzeit. Zudem hat Sage + Archer einen eigenen Creative Service am Start. „Damit unterstützen wir unsere Kunden bei der Umsetzung der Motive, um dynamische Trigger und Werbemittel für alle anzubieten“, so Ubels.

Mit diesem Ansatz ist Sage + Archer zwar ein neuer Mitbewerber auf dem Markt. Aber einer, der für eine weitere Steigerung der DOOH-Marktanteile sorgen könnte. Programmatic DOOH unterliege derzeit zwar starken Schwankungen, aber letztendlich werde die Gattung wachsen, sagt Ubels. Denn gerade die Flexibilität des Werbeträgers sei in unsicheren Zeiten ein Vorteil. Ubels: „Durch die Kombination von Reichweite und Targeting ist Programmatic DOOH eine sichere Alternative, um Zielgruppen in einem kollektiven Kontext und Umfeld intelligent ansprechen zu können.“

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