Shoutable: Liebesgrüße in XXL

Billboard in den USA

Mit dem Angebot Shoutable zielt das US-amerikanische Adtech-Unternehmen Adomni auf Endverbraucher als Advertiser. Schützenhilfe liefern die Top-Influencer Charlie und Dixie D’Amelio. Funktioniert das auch in Deutschland?

DOOH-Vermarktung ist ein reines B-to-B-Geschäft? Die US-amerikanische Adtech-Company Adomni, spezialisiert auf den programmatischen Handel mit DOOH-Flächen, will jetzt das Gegenteil beweisen und umwirbt Endkonsumenten als potenzielle Advertiser. Vor allem die Generation Social Media hat das Unternehmen mit seinem neuen Angebot Shoutable dabei im Visier. „Shout your custom message to the biggest screens on earth“, heißt es hierzu auf der Website. Für 40 Dollar können sich Social Media Creators eine entsprechende Präsenz verschaffen. Das geht ganz einfach in drei Schritten: DOOH-Fläche wählen, Timeslot aussuchen, Bild sharen. Fertig. Alles wird per Smartphone erledigt. Für die Motivwahl stellt Shoutable 20 Templates zur Auswahl.

Grundsätzlich will Adomni diesen Service weltweit anbieten – auf über 500.000 Screens, in mehr als 10.000 Städten und 28 Ländern. Der Launch selbst war noch auf die USA beschränkt. Auf rund 2.000 DOOH-Flächen konnten Töchter und Söhne am 14. Mai hier zum Muttertag gratulieren. Gleiches wiederholte Shoutable zum Vatertag, der in den USA am 19. Juni gefeiert wird. Perplexe, freudige, gerührte Mütter und Väter, wenn sie sich selbst auf einem Screen sehen – davon zeigt Shoutable auf seinen Social Media-Präsenzen so einige. Aber klar: Das Ganze soll nicht nur auf die beiden Tage begrenzt sein. Ferienbeginn, Hochzeitsantrag, Jahrestag oder um einfach mal so „Danke!“ zu sagen bzw. wie es hier heißt, einen Shout zu senden – Möglichkeiten gibt es viele.

Wie sehr sich Shoutable auf die jungen Konsumenten konzentriert – obwohl inzwischen ja auch Best Ager recht sicher im Umgang mit ihrem Smartphone sind – zeigt sich nicht zuletzt bei der Wahl ihrer Werbe-Testimonials, die hier natürlich ganz zeitgemäß Influencer sind: die Schwestern Charlie und Dixie D’Amelio. Charlie D’Amelio immerhin besaß bis vor kurzem den meistabonnierten TikTok-Kanal der Welt (über 143 Millionen Follower). Viel mehr Celebrity und Credibility gehen also kaum.

„Unterstreicht gesellschaftliche Bedeutung von DOOH“

Noch also beschränkt Shoutable seine Aktivitäten auf die USA. Aber wäre ein solches Angebot nicht auch für Deutschland denkbar? Die Branche sieht hier offenbar Potenzial, vor allem, um die Relevanz des Mediums zu unterstreichen. „Crossmedia schenkte ihrem Chef Markus Biermann gerade eine ganze Plakatkampagne. Junge Männer sprühen ‚Jonas liebt Nadine‘ auf Autobahnbrücken. Gebt allen Menschen und ihrer Kreativität DOOH-Flächen ohne Ende. Think big“, meint etwa Mr. Media Thomas Koch. Und Peter Herbrand, Teamleiter Marketing bei planus media ergänzt: „Persönliche Botschaften zu bestimmten Anlässen unterstreichen die gesellschaftliche Bedeutung von DOOH. Es ist mehr als nur ein Werbeträger, sondern ein digitales Transformationsmedium – Zeitung, Brief, Litfaßsäule in einem“. Doch der Außenwerbe-Experte vergisst nicht, auch auf die zentrale Herausforderung hier hinzuweisen: „Die Zielgruppe ist extrem granular und wird durch eine einmalige Kampagne nicht so schnell zu aktivieren sein.“

Es braucht also einen langen Atem.

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