Tracking-Technologien: Gesichtsanalyse und Retargeting

Wenn sich an diesem Donnerstag Deutschlands DOOH-Experten in Hamburg treffen, wird auch viel über die Rolle von Daten und neue Tracking-Technologien diskutiert werden.

Fest steht: Die gezielte Erhebung, Analyse und Verarbeitung von Daten sowie die damit verbundene technologische Weiterentwicklung wird die DOOH-Branche in den nächsten Jahren gravierend beeinflussen. „Daten, Tracking & Technologien“ heißt deshalb ein eigens konzipierter Workshop, der beim DMI-Treffen um 15:30 Uhr startet. Dort wird der aktuelle Status Quo skizziert und gezeigt, wo die Reise hingehen könnte. Interessanten Input liefern hier die beiden jungen Unternehmen Minodes und Pyramics, die den Markt mit ihren Entwicklungen derzeit maßgeblich vorantreiben. Alexander Köth, Geschäftsführer & Gründer von Minodes, sowie Thomas Fehn, CEO von Pyramics, werden als Referenten auftreten.

Daten zur Verbesserung der Store-Performance

Alexander Köth: Vernetzte Konsumenten

Minodes, ein Datenanalyse-Startup aus Berlin, konnte soeben mit der Mark Tech Holding einen namhaften Investor gewinnen: Das börsennotierte Unternehmen aus London steckt mehr als drei Millionen Euro in das Startup, weil es das Geschäftsfeld als vielversprechend sieht. Minodes hat sich darauf spezialisiert, dem stationären Handel detaillierte Einblicke in das Besuchsverhalten der Kunden zu liefern und diese Daten mit ihren Online-Profilen zu verknüpfen. Dadurch kann die Store-Performance durch eine gezieltere Kundenansprache oder ein verändertes Ladendesign verbessert werden. Gleichzeitig können Retargeting-Kampagnen über sämtliche digitalen Kanäle an die einzelnen Besuchergruppen angepasst werden. „Unser Lösungsportfolio bietet die nötigen Tools, um das stationäre Einkaufserlebnis zu optimieren und die digital vernetzten Konsumenten zurück in die Läden zu locken“, sagt Alexander Köth.

Die 3 Kernthesen in seinem Referat:

  1. Konsumenten wollen und müssen im Detail verstanden werden, um sie optimal steuern zu können.
  2. Die Kanäle verschmelzen mehr und mehr, und die in der Branche geführte Kanal-Diskussion wird von den Konsumenten gar nicht so wahrgenommen.
  3. Konsumenten wollen gezielt und personalisiert angesprochen und beworben werden, allerdings ohne dabei „genervt“ oder gar „belästigt“ zu werden.

Sensor erfasst Emotionen

Thomas Fehn: Daten für Indoor- und Outdoor-Bereich

Auch Pyramics arbeitet daran, dass der stationäre Einzelhandel mehr über seine Kunden erfährt. Dazu arbeitet das Unternehmen aus Berlin eng mit dem Fraunhofer Institut zusammen. Mit dem IIS wurde ein optischer Sensor entwickelt, der Metriken von Personen erfassen kann: z.B. Alter, Geschlecht, Verweildauer, Blickdauer sowie Emotionen wie Lächeln oder Wut. Pyramics unterstützt Unternehmen, wenn es um die Integration dieser Sensoren in die Digital-Signage-Infrastruktur geht und definiert Schnittstellen, die eine Nutzung dieser Daten in Echtzeit erlauben. „Pyramics hat sich auf die Analyse und Bewertung von Digital-Signage-Systemen und dem dazugehörigen Content spezialisiert“, sagt CEO Thomas Fehn. „Dank datenschutzkonformem Umgang können die beschriebenen Daten sowohl im Indoor- als auch im Outdoor-Bereich erhoben werden.“

Die 3 Kernthesen in seinem Referat

  1. TKP: Eine Abrechnung tatsächlich erreichter Kontakte ist die Zukunft!
  2. Privatsphäre: Gesichtsanalyse muss und kann datenschutzkonform realisiert werden.
  3. Optische Sensoren: Eine objektive Messmethode ohne aktive Interaktion mit dem Betrachter.