Was versteht man unter “Footfall“?

Der DMI Blog sieht es als seine Aufgabe, das Verständnis für Digital Out of Home zu erhöhen. In einer Serie bitten wir deshalb Experten, die wichtigsten Begriffe der Branche zu erklären. Diesmal erklärt Wolfgang Pfanzelt den Begriff “Footfall”.

Sagen Sie mal, Herr Pfanzelt:
Was bedeutet eigentlich “Footfall”?

Der Begriff Footfall kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt Kundenfrequenz. Damit ist er eine sehr wichtige Kenngröße für die unterschiedlichsten Themen.

Gerade in der aktuellen Corona-Situation kann Footfall eine maßgebliche Größe bei der Öffnung des Einzelhandels sein. Gemessen an der Store- oder Shoppingmall-Größe wird damit eine Anzahl an Personen verknüpft, die sich im „Laden“ aufhalten dürfen.

Im Normalfall ist Footfall gerade bei Shopping-Mall-Betreibern ein gut gehütetes Geheimnis. Denn der Begriff wird oft für die Berechnung der Mieten von Ladenflächen verwendet. Je höher die Kundenfrequenz in einer Mall, desto höher der mögliche Umsatz und damit die Mietpreise.

Im Bereich DOoH wird Footfall vor allem zur Erhebung der Reichweiten und Kontakte (Beispiel Public & Private Screens-Studie) verwendet. Er ist die Grundlage bei nahezu allen Indoor-DOoH-Netzen und entsprechend wichtig für die quantitative Wertigkeit. Denn auch hier gilt: Je mehr Personen über Footfall ausgewiesen werden, desto größer ist die Anzahl der Werbekontakte und damit der mögliche Werbeumsatz.

Gemessen wird Footfall auf sehr unterschiedliche Weisen, beispielsweise mit einem Klick-Zähler, also manuell, indem am Eingang die Personen per Hand „geklickt“ werden. Das ist eine einfache, aber auch ungenaue und personalintensive Messmethode. Denn sowohl die Personen, die den Laden betreten, als auch diejenigen, die ihn verlassen, müssen gezählt werden. Wenn eine Mall oder ein Kaufhaus mehrere Eingänge hat, sind schnell viele Leute beschäftigt. Zudem muss für eine repräsentative Zählung über einen längeren Zeitraum und an allen Wochentagen gezählt werden.

Daher ist auch hier die Industrie erfinderisch geworden. Hat man zunächst stark auf Beacons gesetzt, sind mit der Zeit weitere Methoden wie WiFi Tracking dazugekommen. Heute werden oft verschiedene Möglichkeiten miteinander verknüpft. Dann spricht man gerne von 3D People Sensing. Dabei werden über Kameras und weitere Sensoren „Objekte“ erkannt und gezählt. Natürlich immer mit Blick auf DSGVO-Konformität.

Über solche Messmethoden können Shop- oder Mall-Betreiber auch die Kundenströme nachvollziehen und diese zur Optimierung der Laufwege oder Angebotsplatzierung verwenden.

Somit dient die Footfall-Messung am Ende mehreren Zwecken. Angefangen beim Sicherheitsaspekt am aktuellen Pandemie-Beispiel, bis hin zur Optimierung der Frequenzströme und damit bestenfalls der Steigerung des Umsatzes.

Wolfgang Pfanzelt ist Senior Product Manager bei uze! Mobility